TURP-Sportlerin Lena Unrau erkämpft einen herausragenden zweiten Platz bei der Kadetten-Europameisterschaft. Viviana Valentino und Jona Pörsch landen auf dem fünften Platz. 

Lena Unrau mit Silber dekoriert

Bei der Kadetten-Europameisterschaft der zwölf bis 14-jährigen Taekwondo-Sportler, die in der rumänischen Metropole Bukarest zur Austragung kam, gelang es Lena Unrau, bei ihrem ersten Einsatz für die deutsche Nationalmannschaft, gleich die Silbermedaille in der Gewichtsklasse bis 41 Kilogramm zu gewinnen und damit den bis Dato größten Erfolg in ihrer noch jungen Laufbahn zu feiern. 

Nach Freilos in der ersten Runde bekam es die 13-jährige Ingelheimerin im Achtelfinale mit der Britin Aaliyah Powell zu tun, gegen die sie im Finale der diesjährigen Dutch Open noch knapp unterlegen war. Mit 8:4 Punkten konnte sie sich diesmal recht mühelos durchsetzen. Noch deutlicher verlief ihr Viertelfinalkampf gegen die Moldawierin Tatiana Trifon. Diese konnte die amtierende Deutsche Vizemeisterin vorzeitig mit 17:4 Punkten in die Schranken weisen.

Obwohl bei der Kadetten EM aus Sicherheitsgründen Kopfschützer mit Gesichtsvisier verwendet werden, wurde der Halbfinalkampf von Lena gegen die Italienerin Alessia Sturari ein Schlagabtausch mit "offenen Visier". Beide Kontrahentinnen schenkten sich nichts und führten einen Kampf auf höchsten Niveau. Am Ende dieser im wahrsten Sinne "Atemberaubenden" Auseinandersetzung hatte die junge Ingelheimerin mit der Tageshöchstwertung 22:17 Punkten die Nase vorn und stand damit verdient im Finale der Europameisterschaft.

Nach dem kräftezehrenden Halbfinale ging es im Kampf um die Goldmedaille gegen Aya Bouhmida aus Holland. In einem sehr engen und spannenden Finale musste Lena ihrem schweren Halbfinalkampf Tribut zollen und sich am Ende mit 5:6 Punkten nur hauchdünn geschlagen geben. Was den tollen Gesamteindruck der mit der Silbermedaille gekrönt wurde aber in keinster Weise schmälert.

Viviana Valentino und Jona Pörsch schrammen knapp an der Medaille vorbei

Medaillenhoffnungen machte sich auch der zweite Ingelheimer Starter Jona Pörsch. Diese wurden jedoch im Viertelfinale je zerstört. Nach klar gewonnen Auftaktkampf (14:6 Punkte) gegen Milivoj Pavkov aus Serbien, konnte der 14-jährige Rotweinstädter auch sein Achtelfinale, wenn auch denkbar knapp, mit 7:6 Punkten gegen Artsiom Plonis aus Weißrussland für sich entscheiden. Im Medaillenkampf der Klasse bis 61 Kilogramm bekam Jona es mit dem Italiener Samuele Baliva zu tun. In einem dramatischen Kampf fehlte dem amtierenden Deutschen Kadetten-Meister, beim Endstand von 9:10 Punkten, am Ende nur ein Punkt um ins Halbfinale einzuziehen. Die Enttäuschung um die vergebene Medaillenchance war dementsprechend groß. Ein guter fünfter Platz unter den 22 Teilnehmern seiner Gewichtsklasse und die Gewissheit zur europäischen Elite zu gehören war am Ende zwar nur ein geringer Trost für den ambitionierten Ingelheimer aber doch aller Ehren wert.

Auch für Viviana Valentino platzte der Medaillentraum im Viertelfinale. Zuvor konnte sich die 13-jährige Bad Kreuznacherin in der Vorrunde gegen Alice Hasser aus Luxemburg mit 6:3 Punkten und im Achtelfinale gegen Elif Stoyanov aus Österreich mit 8:3 Punkten durchsetzen. Im Viertelfinale traf sie auf die Lokalmatadorin Liana Musteata aus Rumänien. In einem beherzten Kampf versuchte Viviana alles um diesen für sich zu entscheiden, was leider nicht ganz gelang. Am Ende behielt die Rumänin mit 15:8 Punkten die Nase vorn. Ein 5. Platz und die Gewissheit zur europäischen Spitze zu gehören trösteten über die knapp vergebene Medaille hinweg.

"Es ist schon bemerkenswert, wie gut sich unsere jungen Sportler gegen die europäische Elite behaupten konnten. Unsere Ausnahmetalente haben in kurzer Zeit bereits enorm viel erreicht und haben durchaus das Potential zu noch höheren". So die Einschätzung vom TURP-Vizepräsident Waldemar Helm, der es sich nicht nehmen ließ die Sportler persönlich in Bukarest zu unterstützen.

In Rumänien gingen über 400 Jugendsportler aus 40 europäischen Ländern an den Start. Das deutsche Team war mit 15 Teilnehmern vertreten, die drei Silber und drei Bronzemedaillen erkämpfen konnten.

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